Sonntag, 29. April 2007
Warum Gott Luzifer gefeuert hat
Wenn ich schon beim Thema Frankenstein bin... das Buch, mit dem das Monster lesen und sprechen lernt ist kein anderes als "Paradise Lost" von John Milton.

Wenn ich es mir recht überlege, wollte ich schon immer mal meine Gedanken zu dem Thema aufschreiben... ich habe es nur nie getan, weil sich Viele durch meine recht radikalen Ansichten in ihrem Glauben erschüttert fühlen... Aber was solls... nun, wo das Thema endlich mal angeschnitten wurde, werde ich es genüsslich auswalzen.

Zunächst möchte ich eine kurze Erklärung abgeben.
Dieser Text stellt keine Gefahr für strenggläubige Christen dar. Dieser Text bezieht sich rein auf MEINE Gedankengänge und soll niemanden verletzen. UND: was immer auch in diesem Text beschrieben oder erklärt wird ist eine subjektive Interpretation meinerseits, keine gültige oder authentische Lehrmeinung!

Also. Um mich hier richtig austoben zu können, müsste ich vielleicht zuerst erklären, was mich an diesem Thema interessiert. Fakt ist, dass das Christentum und das Judentum aus einer Wurzel stammen. Somit sind viele der jüdischen Mythologien mit denen der Christen identisch oder doch ähnlich. Während jedoch im Christentum das Alte Testament fast bedeutungslos ist, ist es im Judentum noch präsent und gehört mit zur Lehre. Viele der Mythologien Basieren auf eben jenem Teil der Bibel, der für uns Christen zwar zur Bibel gehört, jedoch nicht ausschlaggebend für unseren Glauben ist. Wir halten uns mehr an das Neue Testament.
Fakt ist jedoch, dass sich im Sprachbild der Christen eine Veränderung ereignet hat, die nur mit Ausschluss des Alten Testaments erklärt werden kann.
Luzifer wurde zu Satan.
Wer Latein in der Schule hatte, wird sich in etwa zusammenreimen können, was Luzifer bedeutet... lux ferre bedeutet im lateinischen "das Licht bringen". Unser Freund Satan hieß also einmal "Lichtbringer". Satan dagegen leitet sich von dem arabisch-islamischen "Shaitan" ab, dem Namen für alle Dämonen.

Wie kann aus einem "Lichtbringer" ein Dämon werden?
Dazu müssen wir das Alte Testament, die Mythologie und John Milton zu Hilfe nehmen.

Als Gott die Welt erschaffen hatte, hatte er bereits Heerscharen an Engeln um sich gesammelt. Der höchste von ihnen war unser Freund Lutz, namentlich Luzifer. Auch Engel waren mit einem eigenen Verstand gesegnet und sie lebten im Himmel bei Gott.
Nun erschuf aber Gott ein neues Wesen. Ein schwaches Wesen, im Vergleich zu den Engeln. Denn es lebte unten auf der Erde, im Dreck und konnte weder fliegen noch war es sonst in irgendeiner Weise besonders. Und doch stellte Gott es über seine gesamte Schöpfung, es war der krönende Abschluss einer wahren Schöpfungsorgie, sozusagen. Ein Wesen, nach seinem Bilde geschaffen.
Und dieses schwache Wesen sollte von nun an die Krone der Schöpfung darstellen? Dieses weiche, langsame, so überaus schwache Wesen? Gott liebte dieses mehr als seine Engel. Viele waren darüber ziemlich angesäuert, allen voran Lutz.
Er redete mit Gott, doch der hatte sein letztes Wort gesprochen. Und so kam es, dass Luzifer und seine Scharen gegen Gott rebellierten, fielen und von Gott in die Hölle verbannt wurden. Ihnen folgte Adams erste Frau Lillith, die wie dieser aus Lehm und nicht aus ihm heraus erschaffen wurde. Sie sprach Gottes wahren Namen aus und wurde dafür bestraft.

Nun turnte Adam allein im Paradies rum, bis ihm das zu langweilig wurde und er Gott um eine Gefährtin bat. So erblickte Eva das Licht der Welt... oder des Paradieses, je nachdem, wie man es sehen möchte.

Luzifer war aber nicht dumm. Er wollte sich an Gott rächen für das, was er ihm angetan hatte und schickte eine Schlange, die Eva dazu verführen sollte, vom Baum der Erkenntnis zu essen... bzw. von dessen Äpfeln, um das selbe Wissen zu besitzen, wie Gott es hatte.
Interessant zu bemerken wäre vielleicht, dass Eva vom Baum aß, weil sie Wissen erwerben wollte, Adam jedoch nur vom Apfel abbiss, weil Eva sagte, es schmeckt gut...(aber ich lasse mal die Spekulationen, Generationen über Generationen von Männern haben die Bibel und die Schöpfungsgeschichte ausgelegt, wie es ihnen passte, ich werde nicht darin herumpfuschen...)

Seitdem leben die Menschen im Elend (wie es so schön heißt) und sind sterblich. Wenn sie auch am Anfang noch über 900 Jahre alt wurden, wenn man dem Alten Testament glauben darf.

Nun kommen wir zum wirklich interessanten Teil der Geschichte. Wie kann aus etwas absolut Gutem etwas absolut Schlechtes werden? Eigentlich müsste man doch davon ausgehen, dass selbst in Luzifer noch etwas Gutes steckte, wenn er auch ein Problem mit Gott hatte.
Alles blinde Spekulationen, aber warum sollte der Teufel immer bei denen auftauchen, die wirklich in der Klemme stecken, wie in den Märchen und Fabeln? Warum ihnen eine Möglichkeit bieten, sich aus einem Vertrag zu winden, wenn er doch einfach kurzen Prozess machen könnte? Luzifer war den Menschen in jeder Hinsicht überlegen als Wesen, bevor er verbannt wurde. Und wie wir alle wissen ist Gott gütig. Also hat er ihm bestimmt nicht seine Macht genommen oder seine Intelligenz. Er hat ihn nur dorthin geschickt, wo er Gott nicht mehr auf die Nerven gehen konnte, im übertragenen Sinne.

In diesem Zusammenhang muss ich einen kleinen Einwurf einschieben. während Luzifer der Herr der gefallenen Engel war/ist, ist Satan der echte Gegenspieler Gottes. Das hat sich im laufe des Mittelalters so ergeben, weil die korrupten Priester und machthungrigen Bischöfe mehr Geld aus der Bevölkerung pressen wollten. Wie nun genau das Wort "Satan" seinen Weg in den christlichen Wortschatz fand, weiß ich nicht mit Sicherheit, aber allein die "Erschaffung" eines Gegenspielers für Gott ist eine interessante Sache an sich. Man geht davon aus, das Christentum sei ein Monotheismus. Aber das ist es nicht, wenn man es genau betrachtet. Wir glauben nicht nur an Gott, sondern auch an die heilige Jungfrau Maria und den Sohn Gottes, Jesus, der als Mensch auf der Erde wandelte und mit seinem Tod für die Sünden aller Menschen büßte, (wieso dann der Ablasshandel zustande kam und wieso man dann noch von Sünde sprechen kann, ist mir schleierhaft, denn Jesus ist doch angeblich für die Sünden ALLER Menschen gestorben... aber auch das ist eine theologische Frage, auf die ich nicht näher eingehen möchte.), sowie den heiligen Geist UND: wir glauben an Satan, den Gegenspieler Gottes. Es handelt sich daher beim Christentum meiner Ansicht nach mit NICHTEN um einen Monotheismus, aber auch diese theologische Frage ist nicht das Zentrum meiner Aufmerksamkeit.

Gott musste Luzifer feuern, er kann sich in seiner Unfehlbarkeit keine Opportunisten leisten. Aber wenn man mich nach meiner eigenen Meinung fragt, so bin ich der festen Überzeugung, dass Gott und Satan einen Deal haben. Frei nach dem Motto: Du kannst Alles behalten, was freiwillig bei dir bleibt, was aber nicht freiwillig mitgeht ist Meins! Und diese Überzeugung leitet sich daher ab, dass Satan nie direkt in das Leben der Menschen eingreift, sondern sie nur prüft und zu überzeugen versucht... Mal abgesehen davon, dass Satan ansonsten keinen Nützlichen Zweck erfüllt, außer eben als Schreckgespenst der Kirche für schlichte Gemüter. Über das Wesen der Kirche und meine.. sagen wir... Antipathie ihr gegenüber, werde ich ein anderes Mal berichten.

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Nix Deal
Die haben keinen Deal,
da läuft eine Wette.
Anders macht das jüngste Gericht wenig Sinn.

Am Schluß wird halt gezählt,
wer mehr Leut geschafft hat ,) .

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Satan erfüllt einen sehr nützlichen Zweck.

Des Gottes Eitelkeit zu entschuldigen und/oder zu begründen.

Jesus ist wirklich aus der Reihe getanzt...Und das ist gut so.

Aber bezüglich des "Lichtbringenden" - vielleicht kleine Nachforschung ?

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